Webinare im Funnel einsetzen

Webinare sind die Info-Veranstaltungen von heute. Mit einem guten Webinar erreichst du gleich mehrere Ziele aufs Mal: Kompetenz zeigen, Vertrauen gewinnen, die wichtige Basis legen für eine Zusammenarbeit. Hier einige Tipps dazu.

Bereits 2014 haben wir angefangen, Webinare in unserem Online-Marketing einzusetzen. Varianten zu testen, verschiedene Webinar-Formate, unterschiedliche Tageszeiten.

Seither ist viel passiert!

Nicht nur haben wir Tausende Interessierte in Webinaren begrüssen dürfen, viel gelernt.

Viel mehr Leute als damals nutzen nun das Format: Webinare haben sich etabliert als «digitale Infoabende». (Die Wortkombi stammt von «Web» und «Seminar».)

Natürlich gibt es nicht nur gute Beispiele. Damit du nicht alle Umwege machen musst, gebe ich hier einige unserer Erfahrungen weiter 🙂

Videocall vs. Webinar?

Neben Webinaren führe ich wöchentlich Gruppen-Coachings mit Zoom durch. Die Unterschiede zwischen Videocall und Webinar:

  • Videocall: Man hört und sieht alle Beteiligten. Webinar: nur den/die Präsentator:innen
  • Webinar: oft Chat-Funktion, um Fragen zu stellen
  • Videocall: privat, Webinar: (halb-)öffentlich

Mehrwert + Gesicht = Vertrauen

In einem Webinar kannst du Mehrwert bieten und dadurch deine Kompetenz zeigen.

Durch das nahbare Video-Format (man sieht dein Gesicht und hört deine Stimme) und Interaktion, z. B. eine Fragerunde, kannst du zudem Vertrauen aufbauen.

Screenshot Webinar Convertable
Screenshot aus einem Webinar von Sam Steiner (rechts) und mir

Wenn dein Angebot erklärt werden muss, eignet sich ein Webinar wahrscheinlich ganz gut.

Webinare als «Infoabend»

In den letzten Jahren ist die Bereitschaft stark gesunken, an «Offline-Infoveranstaltungen» zu reisen. Auch schon gemerkt?

Man hat sich daran gewöhnt, dass gute Anbieter ihr Angebot online beschreiben. Heute wird erwartet, dass man dann, wenn man sich für etwas interessiert (also vielleicht um 22:00 Uhr am Sonntagabend) die wichtigsten Fragen beantwortet erhält.

Man erwartet heute online gute Informationen.

Dazu gehören Formate wie Videos oder Webinare.

Wenn du also merkst, dass weniger Leute an deine Infoabende kommen: Mache die Infos mit Webinaren zugänglich.

Webinare sind dein Tor über deine Region hinaus

Das merke ich bei mir deutlich: Webinare haben mich in direkten Kontakt mit Menschen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum gebracht. Uplevel hat Kunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Plötzlich kannst du als Dienstleister sehr direkt mit Interessierten in der Ferne kommunizieren – auf eine für alle Beteiligten bequeme Art.

Dazu gehört auch, dass du ein Angebot hast, das du überregional anbieten kannst. Beispielsweise Coaching via Video-Call, einen Online-Kurs usw.

Zwei Typen von Webinaren:

Ich setze zwei Typen von Webinaren regelmässig ein:

  1. Live-Webinare mit Fragerunde
  2. Webinare aufgezeichnet: also eine Videopräsentation

Beide Arten haben ihre Berechtigung.

Ein Live-Webinar hat einen «nahbareren Groove», man kann direkt auf Fragen des Publikums eingehen. Nachteil: Es findet nur zu bestimmten Terminen statt und du musst dir 1:1 die Zeit dazu nehmen – entsprechend mehr Aufwand.

Der Vorteil eines aufgezeichneten Webinars: Interessierte können sich das Webinar genau dann anschauen, wenn sie dafür Zeit haben.

Sie sind dann allerdings oft nicht gleichermassen konzentriert bei der Sache und schauen erfahrungsgemäss weniger lang zu.

Aufgabe eines Webinars (Ziel)?

Ich verwende Webinare meist innerhalb meines Marketing-Funnels.

Die Aufgaben des Webinars sind folgende:

  • Mehrwert bieten – Kompetenz zeigen
  • Gesicht zeigen – Vertrauen gewinnen
  • Häufige Fragen hören
  • Leads kreieren (E-Mail-Adressen von Interessierten erhalten)
  • Basis legen für Zusammenarbeit (mein Vorgehen zeigen)

Zu meinem Stil gehört ganz fest (und davon dürften sich andere unterscheiden), dass ich ein «unaufgeregtes Marketing» betreibe.

Kein Drängen, keine Lamborghinis etc. Ich glaube daran, dass das nachhaltiger ist, besser für die Kunden – und es passt perfekt zu mir selbst.

Es ist kein primäres Ziel des Webinars, sofort auf Käufe zu pushen. Jedoch ist das durchaus auch manchmal der Fall, direkt ein Angebot zu machen.

Menschen ticken unterschiedlich

Ich predige, dass Menschen Zeit brauchen, und lebe das entsprechend.

Trotzdem biete ich immer einen «Call to Action» – eine Handlungsaufforderung – an, führe also hin zu einem logischen, nächsten Schritt.

In meinem Fall die Einladung zum Impulsgespräch. Weil manche Menschen sofort Unterstützung wünschen.

Du solltest immer vor Augen haben: Unterschiedliche Menschen ticken anders und alle haben ihre eigene Geschichte durchlebt.

Das ist gut so.

Es gibt Leute, die bereit sind, den nächsten Schritt zu tun, um weiterzukommen. Für diese Menschen wollen wir diesen Schritt natürlich ganz deutlich sichtbar machen.

Nämlich: mit mir reden. Wenn du auch zu denen gehörst: nur zu!

Dieses «Schritt für Schritt»-System nenne ich einen Funnel.

Klare Handlungsaufforderung
Klarer Call to Action

Wie sieht ein Webinar-Funnel aus?

Die wichtigsten Elemente eines Webinar-Funnels sind:

  • Landingpage für die Registrierung
  • Webinar-Software für die Durchführung
  • das Live-Webinar selbst
  • das Replay (optional)
  • Integration mit deiner E-Mail-Software bzw. CRM
  • Anzeigen auf LinkedIn, Facebook etc.
Grafik Webinare im Funnel Convertable

Wie diese Elemente zusammenspielen und welche Inhalte für dich optimal sind, darauf gehe ich im BizCamp individuell ein – passend zu deiner Situation.

Zu jedem Element nun ein paar Hinweise und Tipps aus unserer Praxis.

Webinar-Landingpage

Die Landingpage ist die Seite, auf der sich die Leute für dein Webinar anmelden. Hier gilt:

  • optimiere mit Variationen
  • gib dich nicht zufrieden mit der erstbesten Landingpage

Webinar-Tools (ich verwende dazu WebinarJam) haben meist integrierte Landingpages.

Du kannst aber auch ein Landingpage-Tool wie LeadPages verwenden für schönere Landingpages. Die Conversion-Rate kann enorm unterschiedlich sein! Teste also Varianten.

(Lies auch: 9 Tipps für deine Conversion-Rate-Optimierung)

Screenshot Webinar Landingpage
Die Landingpage eines früheren Webinars, simpel erstellt mit WebinarJam

Webinar-Software

  • nimm nicht partout die billigste Lösung
  • Integration zu E-Mail-Marketing ist wichtig
  • mache genug Testläufe

Wir haben sehr viele Webinar-Tools gekauft und getestet. Neben WebinarJam verwende ich auch immer häufiger die Webinar-Erweiterung von Zoom.

WebinarJam hat den Vorteil, dass ich aus einem Live-Webinar mit dem Zusatztool EverWebinar direkt auch ein automatisiertes Webinar erstellen kann. Ein wichtiger Grund ist auch: Es ist gut mit unserer E-Mail-Marketing-Software integrierbar.

Screenshot Webinar Präsentation
Mit einer Software wie WebinarJam kannst du auch eine Präsentation einblenden

Live-Webinar

Beherzige diese Punkte und dein erstes Webinar wird besser als mein erstes!

  • fange nie an mit «jetzt warten wir mal, bis die Leute eintrudeln» (das wirkt unprofessionell im Replay)
  • gehe sofort in eine erste Begrüssung
  • rufe am Anfang zu Interaktion auf «hört man mich? Klappt alles? Könnt ihr in den Chat schreiben, von wo ihr seid?»
  • erwähne die ersten paar Teilnehmer:innen mit Namen
  • Gesicht zeigen! Wichtig fürs Vertrauen
  • gutes Audio (z. B. USB-Mikrofon) und gutes Bild (Licht)
  • nicht zu viel Text pro Slide (lieber mehr Slides)
  • übe die Präsentation vorher

Da habe ich bei jedem Webinar wieder dazu gelernt. Die ersten Webinare waren schlimm! (haha) Zum Glück habe ich mich nicht davon abhalten lassen und aus Feedbacks gelernt.

Lerne, was funktioniert, was nicht. Du brauchst ein bisschen Mut am Anfang, das erste Webinar durchzuführen. Bleibe dran – es wird mit jeder Durchführung besser.

Da muss du durch! 🙂

Screenshot Webinar Chatfunktion
Über die Chatfunktion (rechts) können dir die Teilnehmenden Fragen stellen oder ein Feedback abgeben, wie ihnen das Webinar gefallen hat.

Replay (Aufzeichnung)

Willst du ein Replay anbieten oder nicht?

Wenn du bei jedem Webinar immer nachträglich ein Replay nachsendest, führt das unserer Erfahrung nach dazu, dass die Leute im Webinar nicht gleich gut dabei sind.

Sie denken: «Ich kann es ja dann im Replay nachschauen» – was die wenigsten dann wirklich tun werden.

Eines deiner Ziele mit dem Webinar ist, konzentrierte Aufmerksamkeit des Publikums zu halten.

Bei gewissen Webinaren, die ich regelmässig live durchführe, verzichten ich deshalb auf Aufzeichnungen.

Ich sage dann auf die Frage nach dem Replay (die immer wieder kommt): «Sorry, für dieses Webinar gibt's keine Aufzeichnung – es ist ein Live-Event. Wir führen es jedoch nächste Woche wieder live durch.»

Live-Zuschauer sind die besten.

Integration in E-Mail-Marketing-Automation

Das ist wohl das Wichtigste.

Achte bei der Wahl der Webinar-Software unbedingt darauf, dass du sie mit deiner E-Mail-Automation verbinden kannst. Sonst bringt alles irgendwie nichts – oder viel manuelle Arbeit.

In meine Fall «taggt» WebinarJam die Teilnehmer unterschiedlich:

  • registriert fürs Webinar
  • live dabei im Webinar
  • geschaut bis «Call to Action»
  • Replay geschaut

Wenn die Webinar-Software keine direkt Verbindung zulässt, geht es vielleicht via Zapier (wenn sowohl die Webinar-Software als auch dein E-Mail-Automationstool mit Zapier befreundet sind).

Nach dem Webinar sende ich eine automatisierte Serie von hilfreichen E-Mails. Zum Beispiel mit Praxistipps zu den im Webinar erwähnten Punkten. So begleite ich die Teilnehmer:innen nochmal ein Stück weit.

Ich gebe ihnen so Zeit und auch die Erinnerung an die Möglichkeit, Unterstützung von mir in Anspruch zu nehmen (= Kunde zu werden).

Anzeigen auf Facebook, LinkedIn etc.

Es sprengt den Rahmen hier, da in die Tiefe zu gehen.

Trotzdem ein paar Tipps zum Mitnehmen, wenn du Anzeigen in Betracht ziehst:

  • sprich direkt in die Situation deiner Wunschkunden
  • sei eher positiv (entgegen Ratschlägen anderer Marketeers, Facebook straft Negativität ab)
  • nutze Lookalike-Audiences!
  • lehne Facebook-Anzeigen nicht von vorneweg ab – auch, wenn du selbst nie auf eine Anzeige klickst. Mit ihnen kannst du auch ausserhalb von Facebook werben. Teste sie richtig (mit guten Zielgruppeneinstellungen)!
  • teste Videoanzeigen
  • verwende immer Variationen

Du kannst messen, wieviele Leute wegen einer bestimmten Anzeige auf der Registrationsseite des Webinars landen. Halte diese Zahlen (wie auch Klickpreise etc. in Facebook/LinkedIn) regelmässig vor Augen.

Du solltest es schaffen, dass mindestens 10-15 % der Besucher der Registrationsseite sich wirklich anmelden. Oft mehr!

Dazu muss das Thema spannend sein, die Anzeigen und die Landingpage zusammen passen und in die Situation der Zielgruppe reden.

Es bringt wenig, wenn sich eine Million Leute für dein Webinar registrieren, dann aber niemand zum Kunden wird.

Zum Betrieb eines Webinar-Funnels gehört dazu (wie bei jedem Funnel), dass du immer wieder hinschaust und optimierst.

Brauchst du einen Mentor?

Ich bin dein Online-Marketing-Mentor.

Jedes Unternehmen und jeder Funnel ist anders.

Ich habe viele Unternehmen begleitet, viele Umwege gemacht, viele Experimente, Fehler und daraus Erfahrungen. Das gebe ich dir gerne weiter, wenn du mit mir zusammenarbeiten willst.

Sehr gerne würde ich mit dir reden, um herauszufinden, was in deiner Situation die nächsten Schritte wären und ob ich dich weiterbringen kann. Das ist kostenlos, unaufgeregt und unverbindlich.

Buche dein Impulsgespräch.

Ich hoffe, du konntest etwas aus diesem Artikel mitnehmen! Hinterlasse doch einen Kommentar, ich freue mich immer auf Feedback.

PS: Schaue das aktuelle Online-Training zur Inspiration. Es ist eine Aufzeichnung eines Webinars, das ich mehrmals live durchgeführt hatte.

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